Parodontologie

Gesunde Zähne benötigen ein gesundes Fundament.

Parodontologie

Allgemein

Jeder vierte Erwachsene leidet unter Zahnfleischentzündungen, die sich in unterschiedlichen Schweregraden präsentieren.

Die Parodontitis ist eine chronische Erkrankung, deren Verlauf lediglich gestoppt, jedoch nicht einfach eliminiert werden kann.

Darüber hinaus verläuft sie oftmals schmerzfrei und wird nicht unbedingt oder oft viel zu spät bemerkt. Unbehandelt führt sie leider ganz sicher zum Zahnverlust.
Darüber hinaus ist ebenso eine ausgewogene Ernährung sowie die Zuführung von Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen für gesunde Zähne und Zahnfleisch essenziell.

Die Wundfläche der Parodontitis entspricht etwa der Größe der Handinnenfläche. Diese entzündete Fläche bspw. am Arm oder Bein würde wohl jeden sofort alarmieren. In der Mundhöhle bleibt sie jedoch oft verborgen.
Gesundes Zahnfleisch – Zeichen deiner Vitalität.

Erste Anzeichen einer Parodontitis

Zahnfleischbluten, ein „komischer Geschmack“ oder gar Mundgeruch sind oft erste versteckte Anzeichen einer Parodontitis. Zunächst bemerkst Du vielleicht ein geschwollenes Zahnfleisch (Gingivitis) oder freiliegende Zahnhälse.

Insbesondere Raucher nehmen die Veränderung am Zahnfleisch erst sehr spät wahr, da hier seltener Zahnfleischblutungen auftreten. Das Zahnfleisch als Endströmgebiet kleiner Gefäße wird durch den Nikotinkonsum wesentlich weniger gut durchblutet. Ebenso wird durch die schlechtere Durchblutung eine Wundheilung und Regeneration des Gewebes deutlich verzögert.

Der Zahnfleischrückgang (Rezession) kann u.U. darüber hinaus für verschiedene Einflüsse (Kaltes, Heißes, Süßes, Saures) sehr empfindlich sein, so dass dieser Reiz über die Leitungsbahnen in der Zahnsubstanz sofort zum Zahnnerv weitergeleitet wird.
An diesen empfindlichen Stellen ist die Zahnpflege häufig sehr schmerzhaft, so dass unweigerlich diese Bereiche gern außen vorgelassen werden. Dies führt zur weiteren Etablierung der Entzündungen.

Im fortschreitenden Verlauf hat sich bereits Gewebe abgebaut, und durch den einsetzenden Knochenabbau zieht sich gleichermaßen das Zahnfleisch zurück. Hier kann sich durch den fehlenden Schutz Zahnhals- oder Wurzelkaries entwickeln, die den Zahn (teilweise irreversibel) in seiner Substanz schädigen.

Es folgt der Verlust der ästhetischen Zahnfleischlinie (schwarze Dreiecke zwischen den Zähnen, vergrößerte Zahnzwischenräume, Zähne erscheinen stark verlängert) bis hin zur erheblichen Lockerung der Zähne. Die letzte Konsequenz sind große Knochendefekte bis schlussendlich hin zum Zahnverlust.

Warum ist die Behandlung einer Parodontitis so wichtig?

Hauptursache einer Parodontitis sind Entzündungskeime, die zudem von Vitamin- und Mineralstoffmangel und eingeschränktem Immunsystem unterstützt wird. Insbesondere in den Zwischenräumen und an Zahnfleisch-, Füllungs- und Kronenrändern lagern sich viele Beläge ab, die ein idealer Nährboden für die Etablierung verschiedener Bakterienkulturen darstellen. Der Körper reagiert mit einer Entzündung auf diese Keime und versucht durch eine Mehrdurchblutung (erhöhte Blutungsneigung) diese Erreger wegzuspülen. Bakterien gelangen so über das geschädigte Gewebe über die Blutbahn in den gesamten Körper.

Allgemeingesundheit und Risikofaktoren

Was vielen Menschen nicht bewusst ist: Die dauerhafte chronische Entzündung des Zahnfleischs beeinflusst somit dein Immunsystem und damit deine Allgemeingesundheit.
Das Risiko für verschiedene Erkrankungen steigt nachweisbar an:

Herz-/Kreislauferkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall)
Lungeninfektionen
Stoffwechselerkrankungen (bspw. Diabetes)
Rheumatoide Arthritis („Rheuma")

bestimmte Krebsarten (bspw. Speiseröhre)
Demenz
Risiko von Früh- oder Fehlgeburt

Psoriasis (Schuppenflechte)
Neben verschiedenen Co-Faktoren, wie insbesondere dem Rauchen, Übergewicht, Stress, Vitaminmangel, genetischen Dispositionen, hormonellen Veränderungen (Pubertät, Schwangerschaft, Menopause, Menstruationszyklus), unterschiedlichen Krankheitsbildern und/oder Medikamenteneinnahme ist vor allem die Schuppenflechte stark vom Verlauf der Parodontitis abhängig.

Schuppenflechte (Psoriasis) und Parodontitis

Beide Krankheitsbilder bedingen sich wechselseitig und verstärken sich, so dass dies neben den Ursachen und Co-Faktoren einer Parodontitis zusätzlich zu einem erhöhten Zahnverlust führen kann. Bei beiden Erkrankungen werden durch die Immunreaktion gleiche Entzündungsbotenstoffe (z.B. Interleukin-17) freigesetzt. Zudem weisen Patienten mit Schuppenflechte auch eine geringere Knochendichte auf.

Konzept der Parodontitis-Therapie

Kern einer erfolgreichen Therapie ist die systematische, gewebeschonende und unbedingt schmerzfreie Behandlung. Wir wissen natürlich, dass du eine Wellness-Behandlung gerne vorziehen würdest. Durch Verwendung von betäubenden Mundgelen und lokaler Anästhesie wird die Behandlung dennoch „angenehm“ und äußerst vorsichtig ablaufen.
Vorbehandlung professionelle Zahnreinigung
Zunächst schaffen wir eine für dich optimal hygienefähige Situation, um die Entzündungsprozesse und damit den Verlauf der Gewebsschädigungen zu stoppen.
Reinigung der Zahnfleischtaschen
Parodontitis-Therapie
Nachsorge und Erhaltung
Es erfolgt die regelmäßige Überprüfung der Zahnfleisch-Regeneration, und ggf. werden zusätzliche Maßnahmen individuell bestimmt. Wir begleiten dich mit individuellen und regelmäßigen professionellen Zahnreinigungen, um den Behandlungserfolg dauerhaft zu sichern und Veränderungen unmittelbar zu erkennen.